Da gibt es so einen Kerl. Sein Name ist Ole. Ole Nimmersatt. Er ist wortgewandt und witzig und scheint sehr gut zu kochen. Er stapelt oft tief und schreibt gerne viel. Und ich mag ihn und seine Geschichten.
Jetzt hat er drüben bei zorra nach Rezepten voller Erinnerungen gefragt. In seiner besonderen, ihm ganz eigenen Art. Da fiel mir gleich Omas feiner Marmorgugelhupf ein. Jener Kuchen, aus dem meine süßen Kinderträume waren. Ich und meine drei Geschwister, wir bekamen ihn oft sonntags, wenn wir unsere Großeltern besuchten. Sie wohnten zwar gleich nebenan, im Auszugshaus, das mein Vater für sie gebaut hatte – aber ihr zuhause war dennoch nichts, wo wir selbstverständlich ein und aus gegangen wären.
Die Gläser gibt es heute noch, die Großeltern leider nicht mehr. Dafür aber Omas handgeschriebenes Kochbuch, mit dem Rezept für ihren Marmorgugelhupf, das mich für immer an sie erinnern wird. Das bekommt ihr heute, Ole sei Dank.
Omas feiner Marmorgugelhupf
Omas Marmorgugelhupf war jedes Mal ein Genuss, fein und süß. Ihr Rezept habe ich euch im Original aufgeschrieben – die einzige Änderung, die ich mir erlaubt habe, ist die Verwendung von Zitronenschale statt Zitronenaroma. Im Rezept ist außerdem zu lesen: Die Mandeln können auch weggelassen werden!
Zutaten für einen Gugelhupf
Für den Gugelhupf
5 Eier
225 g weiche Butter
225 g Zucker
1 EL Vanillezucker
abgeriebene Schale von ½ Zitrone
225 g Mehl
2 TL Backpulver
1 Prise Salz
2 EL Rum
50 g Schokolade
6 EL Schlagobers
2 EL Kakaopulver
50 g gemahlene Mandeln
Außerdem
Staubzucker zum Bestreuen
1. Den Backofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Eine Gugelhupfform mit Butter ausfetten und mit Mehl bestäuben.
2. Eier trennen. Weiche Butter gemeinsam mit Zucker und Vanillezucker hell schaumig rühren. Dotter nach und nach zugeben und gut untermischen, ebenso die Zitronenschale.
3. Mehl mit Backpulver vermischen. Eiklar mit einer Prise Salz zu steifem Schnee schlagen. Beides gemeinsam mit dem Rum abwechselnd unter den Abtrieb heben.
4. Schokolade fein hacken. Schlagobers erhitzen und die Schokolade darin schmelzen lassen. Kakaopulver einrühren. Überkühlen lassen.
6. Den hellen Teig in die vorbereitete Gugelhupfform geben. Den dunklen Teig darauf verteilen und mit einer Gabel spiralförmig durch den Teig ziehen.
7. Im vorgeheizten Rohr etwa 60 Minuten backen. Stäbchenprobe!
8. Kuchen aus dem Ofen nehmen und einige Minuten überkühlen lassen. Vorsichtig aus der Form stürzen und auf einem Kuchengitter vollständig auskühlen lassen.
9. Mit Staubzucker bestreuen.
NACHTRAG: Extra für die liebe Gabi - hier kommt noch ein Bild vom mehr schlecht als recht erhaltenen Kracherl-Glaserl, das Original von meiner Oma!
Rezepte von der Oma zeigen ist GROSSARTIG! Danke!!! So wird das Gute weitergegeben!!
AntwortenLöschenSehr gerne liebe Katharina! :-)
LöschenSo, meine Liebe, endlich komme ich dazu zu würdigen, doppelt Danke zu sagen, weil fürs Mitmachen, aber auch für so mehrfach schöne Worte... über mich (ich plane tatsächlich, auch aus Pragmatismusgründen, mich wieder öfter kurz zu fassen... aber ich ahne, das wird mir nur manchmal gelingen ;))... und über Deine Oma und diesen tollen Kuchen. Den juckt es mich nachzubacken – leider verträgt meine Frau histaminhalber keine Schokolade... und ich als Birkenallergiker tu mich mit Nüssen und (hier relevant) mit Mandeln schwer. Aber ein ganzes Kochbuch Deiner Oma zu haben, ist ein Wahnsinnsgeschenk. Was für eine rundum tolle und schöne Sache. Und verzeih meine späte Reaktion: Ich lieg' seit Anfang der Woche mit Mandelentzündung und Fieber flach. Ganz liebe Grüße
AntwortenLöschenOle
Lieber Ole,
LöschenGesundheit geht vor! Ich bin ja auch grad schwer beschäftigt mit den Vorbereitungen für 1 x Erstkommunion und 1 x Firmung und selbst das Beantworten all eurer lieben Worte gelingt derzeit nur schleppend...
Aber hey: Ja nicht kürzer halten, das darf gerne genau so bleiben drüben bei dir :-))
Alles Liebe und werd bald wieder gesund!
Maria
Der Gugelhupf schaut schon so unglaublich flaumig aus, dass man gern reinbeißen möchte.
AntwortenLöschenIst er auch, ich hab ihn so geliebt... Besonders auch deshalb, weil meine Eltern zu der Zeit fast ausschließlich mit Vollkorn gebacken haben, da war so was Helles und Feines gleich nochmal so gut ;-)
LöschenAlles Liebe!
Das ist ein toller und reichhaltiger Kuchen, saftig sicher auch mit dem Gleichschwerteig! Das bewährte Marmorkuchenrezept meiner Oma ist ein sparsamer Kuchen aus schlechten Zeiten 😏, trotzdem gut..
AntwortenLöschenLg
Ja, an Fett und Eiern hats wohl bei uns am Bauernhof auch in schlechteren Zeiten nicht gefehlt... Ich mach mich gleich mal auf die Suche nach dem Rezept drüben bei dir, das hast du bestimmt schon verbloggt, oder?
LöschenAlles Liebe :-)
Was für eine schöne Geschichte zum Kuchen - jetzt bin ich aber noch neugierig auf ein Foto mit den geblümten Gläsern ;-)
AntwortenLöschenLiebe Gabi,
Löschendas mach ich dir demnächst und stell es noch hier rein... :-) Recht schön ist mein Glaserl halt nicht mehr, trotzdem ist es mir heilig...
Alles Liebe!
Maria
Liebe Gabi, das Glaserl ist zur Ansicht bereitgestellt, ich hab nicht vergessen!
LöschenLiebe Grüße, Maria :-)
Liebe Maria,
AntwortenLöschendein Marmorkuchen sieht köstlich aus, vor allem ist er, mit diesen Erinnerungen bestückt, ganz besonders.
Liebe Grüße
Sigrid
Das stimmt... Ich muss ihn wieder öfter backen :-)
LöschenGanz liebe Grüße zu dir, Sigrid!
Ich musste Kracherl googeln. Dachte erst es sei ein Schnaps. Der würde ja auch zum köstlichen Marmorkuchen passen, aber nicht zu Kindern. ;-)
AntwortenLöschenHaha, dann wären die Oma/Opa-Besuche ganz schön lustig gewesen ;-)))
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