Huhu, kennt ihr mich noch? Aus einer kleinen, nicht mal großartig geplanten Osterpause ist nun tatsächlich über ein Monat Blogabstinenz geworden … Dabei gäbe es bei mir im April so rein kulinarisch betrachtet jede Menge zu erzählen, denn immerhin sind da fünf Geburtstage zu stemmen und gleichzeitig explodiert die Natur im schönsten Grün, was mich sehnsüchtig nach neuen Wildpflanzenrezepten suchen lässt.
Aber, um ehrlich zu sein: Es ist auch alles grad ein wenig anstrengend. Schultechnisch ist bei allen drei Kindern die Luft raus und die Freude auf die Ferien ist schon jetzt riesengroß. Impfungen, Zahnspangentermine und Hundevereinsarbeit kosten Zeit. Und dann will da auch noch die neue Heizung im Haus installiert werden und auf die selbst gezogenen Tomatenpflänzchen sollte ich auch nicht vergessen.
Ja, früher war halt alles anders (nach dem Heimkommen von der Arbeit einfach … ähm … ausruhen!?), es war aber auch alles später. Fällt es euch auch auf? Dass alles immer früher grünt und blüht? Die Fichtenspitzen beispielsweise könnte man heuer getrost Aprilwipferl nennen, denn schon vor zwei Wochen kamen die ersten zum Vorschein. Ich fang jetzt nicht mit Klimawandel an, aber sehr sehr spannend finde ich es allemal. Deshalb bin ich in diesem Jahr unter die PhänologInnen gegangen, unter die Naturbeobachterinnen, die die Pflanzenwelt ausspionieren, um zu sehen, wann es blüht und reift. Es gibt nämlich 10 phänologische Jahreszeiten, die sich alle anhand einer bestimmten Zeigerpflanze identifizieren lassen. Wer so ein Tagebuch über einen längeren Zeitraum führt, kann Tendenzen erkennen, über Ausreißer staunen und wertvolles Naturwissen sammeln.
Im heurigen Jahr fing bei uns der Vorfrühling mit der Haselblüte am 10. Februar an. Am 14. März stand die Forsythie in voller Pracht und läutete damit den Erstfrühling ein. Den Vollfrühling habe ich mir mit der Apfelblüte am 9. April notiert. Und wenn der Holunder blüht, ist der Frühsommer da – recht lang kanns nimmer dauern.
Und, macht ihr mit? Phänologische Jahreskalender gibt’s zuhauf im Netz – druckt euch einen schönen aus und lernt die Natur um euch herum besser kennen. Das Erden tut so gut – und die frische Luft sowieso!
Frischkäsebällchen mit Maiwipferln & Zitrone
Die Mischung aus den harzig-zitronigen Maiwipferln, der frischen Zitronenschale und dem würzigen Pfeffer wird euch umhauen, ich mag den Geschmack so sehr! Falls ihr jemanden kulinarisch beeindrucken wollt: Das ist euer Rezept!
Wie immer beim Sammeln von Wildpflanzen gilt: zurückhaltend sein und nur die Menge nehmen, die ihr auch wirklich braucht. Das ist gerade bei Maiwipferln wichtig, damit ihr das Wachstum der Bäume nicht stört. Es empfiehlt sich außerdem, beim Waldbesitzer nachzufragen, ob ihr euch ein paar nehmen dürft.
Zutaten für etwa 10 Bällchen
200 g Frischkäse Natur
1 Handvoll Maiwipferl
abgeriebene Schale von 1 Bio-Zitrone
1 EL Zitronenpfeffer
1. Aus dem Frischkäse mit feuchten Händen oder zwei kleinen Löffeln Kugeln formen.
2. Die Maiwipferl hacken und mit Zitronenschale und Zitronenpfeffer vermischen. Die Mischung auf ein Teller streuen.
3. Die Kugeln in der Mischung wälzen, bis alles rundherum bedeckt ist.
Das sieht wieder grossartig aus und wird wohl auch so schmecken! Ich werde zum Muttertag damit ein wenig angeben 😃
AntwortenLöschenSupi!!! Das freut mich sehr :-) Alles Liebe zu dir, Silvia!
LöschenKannst du laut sagen. In früheren Jahren blühte der Steinklee Anfang Ende Mai, dieses Jahr schon seit Mitte April. Die Minikiwi im Garten setzen schon Früchte an, obwohl die Eisheiligen noch nicht vorbei sind. Und so weiter und so fort. Dafür hat die letzte Kältewelle meine Tomaten-, Zucchini-, Kürbis- und Gurkensetzlinge um Wochen zurückgeworfen, die in der Wohnung einfach nicht genug Licht abbekamen. Wenn das so weiter geht, wird es ein lustiges Gartenjahr....
AntwortenLöschenIch bin auch schon sehr gespannt. Hab nur Tomatensetzlinge, aber es kommt mir auch vor, dass die nicht wirklich wachsen ... Hab wohl dann im Herbst lauter grüne Tomaten!!! ;-)
LöschenLiebe Grüße!
Interessante Anregung ein Jahreszeiten-Tagebuch zu führen, ich werde mir Vorlagen anschauen!
AntwortenLöschenEs war zwar heuer alles früher dran, aber dann kommt ein später Frost, wie im April und auch im vorigen Frühjahr, und zischt die jungen Triebe... ich hoffe, mein junger Gingko und Trompetenbaum erholen sich. Die heimischen Pflanzen sind da eh meist unempfindlicher.
Ein sehr toller Snackteller mit frischen Wipferl ist das, was du immer für Ideen hast :-)))
Liebe Friederike,
Löschentatsächlich hat's frostmäßig auch einige Maiwipferl erwischt! Das hab ich auch noch nie gesehen, zumindest nicht bewusst wahrgenommen. Der späte Frost hat einige Wipferl von Bäumen, die ausgesetzt und ungeschützt stehen, braun verfärbt - die werden wohl nix.
Alles Liebe zu dir!
Maria ♥
Liebe Maria,
AntwortenLöschenwie immer ein besonderes Rezept, das du fantastisch in Szene gesetzt hast.
Liebe Grüße
Sigrid
Hab vielen lieben Dank!!! ♥
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