Dieser Lebkuchenteig
braucht etwas Ruhe, damit er seinen Trieb und sein Aroma entfalten kann – dann
wird daraus ein hübscher Familienkranz.
Hörst auch du die leisen Stimmen
Hörst auch du die leisen Stimmen
aus den bunten Kerzlein dringen,
die vergessenen Gebete
aus den Tannenzweiglein singen?
Hörst auch du das schüchtern frohe
Kinderlachen wieder?
Schaust auch du den stillen Engel
mit den reinen, weißen Schwingen?
Schaust auch du dich selber wieder
fern und fremd nur wie im Traume? –
Grüßt auch dich mit Märchenaugen
deine Kindheit aus dem Baume?
Ada Christen
Weihnachten wie früher erleben, mit Kinderaugen sehen: Kerzen anzünden, Christkindlmärkte besuchen, auf Krampus & Nikolaus warten, Mandarinen und Erdnüsse naschen, Kekse backen und Lebkuchenhäuser bauen, Scherenschnittsterne ans Fenster kleben, jeden Morgen gleich in der Früh das Adventkalender-Türchen öffnen, frisch gefallenen Schnee essen und die Gartenvögel füttern.
Manchmal denke ich, ich hab‘s vergessen, wie das geht – mich von all dem verzaubern zu lassen. Aber beim Backen finde ich dann schon wieder rein in die Christmas Vibes. Zwar anders als früher (denn früher hätte ich bestimmt nicht Christmas Vibes gesagt), aber ich brauch mich ja nur an meine Kinder zu halten. Die zeigen mir schon, wie’s geht.
Lebkuchen-Familienkranz
So, heute wird zur Abwechslung mit Lebkuchen dekoriert! Habt ihr ihn schon einmal als Kranz gebacken – für die Tür oder den Tisch? Unser Lebkuchenkranz ist mit allen Familienmitgliedern bestückt und ich finde ihn ziemlich toll.
Das Teigrezept habe ich bei Simone entdeckt. Sie verwendet es für alles – für stabile Lebkuchenhäuser genauso wie für Lebkuchen zum Wegknuspern. Dafür variiert sie einfach die Backzeit und –temperatur sowie die Lagerung. Das finde ich schlau!
Außerdem bleiben bei diesem Teig die Formen superschön erhalten. Er hält sich im Kühlschrank wochenlang, weshalb es sich empfiehlt, gleich die ganze (oder vielleicht sogar die doppelte?) Menge zu machen und ihn von November bis Weihnachten nach und nach zu verbacken – ganz nach Lust und Laune.
Für einen dunkleren Lebkuchen könnt ihr etwas Kakaopulver dazugeben (siehe Zutaten).
Zutaten für etwa 2 kg Teig
500 g flüssiger Honig
250 g Braunzucker
250 g Butter
2 Eier (L)
1 kg Mehl
25 g Lebkuchengewürz
10 g Pottasche + 2 EL Wasser zum Auflösen
optional für dunkleren Teig: zusätzlich 25 g Kakaopulver
1. Honig, Zucker und Butter in einen Topf geben und vorsichtig erhitzen, bis sich der Zucker weitgehend aufgelöst hat. Handwarm abkühlen lassen.
2. Pottasche in Wasser auflösen. Das Mehl mit dem Lebkuchengewürz mischen.
3. Alle Zutaten in die Rührschüssel der Küchenmaschine geben und einige Minuten lang zu einem homogenen Teig verkneten. Aus der Schüssel nehmen, in zwei bis drei Portionen teilen, zu flachen Ziegeln formen und in Frischhaltefolie wickeln.
4. Mindestens 24 Stunden im Kühlschrank ruhen lassen.
5. Ofen auf 190 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.
6. Teig auf der bemehlten Arbeitsfläche etwa 3 mm dünn ausrollen und Formen ausstechen. Ich habe Sterne, Blätter und Blumen ausgestochen, 5 Menschen und 1 Hund. Die Formen auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech zu einem Kranz anordnen, dabei dürfen sie sich gerne überlappen.
7. Im vorgeheizten Ofen etwa 15 Minuten backen. Herausnehmen, kurz überkühlen lassen und dann auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.
Infos & Tipps
- Der Teig eignet sich auch für ganz normalen Lebkuchen zum Naschen während der Adventzeit. Dafür bei nur 180 °C backen und nur etwa 10 Minuten. Nach dem Abkühlen in einer gut verschließbaren Dose aufbewahren – so hält er lange und bleibt schön weich.
- Für ein Lebkuchenhaus bei 190 °C und 15 Minuten backen, genauso wie den Kranz – dann die gebackenen Teile einen Tag lang offen liegen lassen, damit sie hart werden. Dann können sie prima weiterverarbeitet werden.
- Infos zum Triebmittel Pottasche findest du im Lebensmittellexikon.
Weitere Lebkuchenrezepte hier am Blog
- Omas Lebkuchen – ein altes Familienrezept
- Lebkuchen-Nikoläuse
- Märchenhaftes Lebkuchenhaus
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- Kartoffel-Lebkuchen vom Blech
Maria
Eine tolle Idee für einen weihnachtlichen Tisch, dass man da so einen essbaren Kranz hinlegt. Gefällt mir ausgesprochen gut, was du da gezaubert hast.
AntwortenLöschenHallo Maria,
AntwortenLöschenvon einem Lebkuchenkranz habe ich noch nie gehört. Das ist ja eine schöne Idee!
Und ja, mir geht's ähnlich - früher war viel mehr Zeit und mehr Muse. Inzwischen komme ich meist erst am 24. oder eher am 25.12. in weihnachtliche Stimmung... Dann ist Zeit für etwas Ruhe.
Liebe Grüße
Barbara