Die
Veilchen in unserem Garten blühen auch nach zwei Wochen immer noch dicht an
dicht und lassen sich von drei trampelnden #bleibdaheim-Kindern kaum beeindrucken.
Da fand ich: An einem Gründonnerstag, an dem alles anders ist, so völlig anders
als gewohnt, an so einem Gründonnerstag lässt es sich ganz hervorragend blau
machen. Veilchenblau. Heidelbeerblau. Blaudonnerstags-Blau. Yeah!
Mein
Mann hat sich zum Veganophobiker entwickelt. Veganophobie: Die Angst vor veganem Essen. Kann das mal jemand in
die offizielle Liste der Phobien aufnehmen? Mein Mann stellt sich als
Forschungssubjekt vermutlich gerne zur Verfügung.
Bling! Zwitzel… Blinzel.
Blinzelblinzel. Puh, hier krieg ich kaum meine Augen auf. Ich stehe in der
Kinderabteilung eines bekannten Bekleidungsriesen und bin geflasht von all dem Glanz
& Gloria. In Form von: Elsa & Anna. Alles, von der Unterhose bis zu den
Schihandschuhen, vom Nachthemd bis zum Handtäschchen, trägt derzeit das
Konterfei der beiden stubsnäsigen Mädels aus dem hohen Norden. Ja, die
Geschichte ist süß und ja, auch das Minimädel fährt seit einer gefühlten
Ewigkeit ziemlich darauf ab. Und ein wenig Glitzer hat schließlich noch
niemandem geschadet, Klischee hin oder her. Aber irgendwann kommt der
Zeitpunkt, da Extremst-Merchandising dieser völlig unverfrorenen Art zu nerven
beginnt. Dann tut der ganze Glitzer plötzlich in den Augen weh – und dann
fallen einem böse Dinge ein wie diese.
Es ist ziemlich
genau ein Jahr her, da saß ich an einem kleinen Tisch meinem Mann gegenüber.
Wir waren im tian in Wien zu Gast,
einem kulinarischen Hotspot der Stadt und place
to be, wenn es um gehobene vegetarische Küche geht. Wir hatten einen fetten
Gutschein in der Tasche und waren wild entschlossen, ohne Restguthaben nach
Hause zu gehen. So wählten wir beide das Menü, er das Menü zu seiner Rechten, ich das Menü zu
meiner Linken, lehnten uns entspannt zurück und warteten auf den ersten
Gang.
Wohin
mit all den schönen Rezepten? Ach, ich komme mit dem Posten nicht nach. Daher
dieses Mal: Eine kleine Zusammenschau, drei süße Glücklichmacher und hoffentlich
genügend Sommeraromen in eurem Tiefkühlschrank.
Ich muss sagen,
das ist schon ganz schön praktisch, wenn die Schwiegermama nix lieber tut, als
in den Wald zu gehen und Heidelbeeren zu sammeln. Derzeit stehen die
dunkelblauen, so herrlich aromatischen Früchte deshalb auch kübelweise bei uns
im Keller und ich kann mir beim besten Willen nicht erklären, warum sie bis vor
einigen Jahren nicht unbedingt zu meinen Lieblingsbeeren zählten. Hach, ihr
süßen, kleinen Dinger. Ich hab euch so unrecht getan … Verzeiht ihr mir?
Ich hatte ein
Aha-Erlebnis, echt. Wer hätte das gedacht, dass das Färben von Ostereiern mit
natürlichen Farben so wunderbar funktioniert? Besonders überrascht bin ich von
den Heidelbeeren und den Brennnesseln, die ein so tiefes und sattes Lila / ein
so unglaublich zartes Frühlingsgrün auf die Eier gezaubert haben, dass ich
selbst ganz verzaubert bin.
Es mag schon eine sehr ursprüngliche Behandlungsart sein, aber möglicherweise hat sie ja wirklich funktioniert: „Um große Warzen zu entfernen, steckt man einen Dorn der Pflanze in die Warze und läst ihn herauseitern, worauf die Wunde vernarbt.“ Argh. Aus Verzweiflung haben Menschen bekanntlich schon vieles getan, aber das?
Ja, zugegeben, sie sieht verdammt gut aus. Trés chic, um ehrlich zu sein, alle waren von ihr angetan, auch die Frauen. Als dann aber der Fototermin anstand, weigerte sie sich, sich von mir und meiner Hobbykamera ablichten zu lassen. Sie brauche Professionalität und Stil meinte sie, nur so wäre ihr Look, obwohl natürlich unübersehbar, ins wahrhaft rechte Licht gerückt.
Dieses fesche Obst, das da im Goldrandgeschirr meiner lieben Oma auf seine Bestimmung wartet, nahm mit Freuden ein Bad in herrlich duftendem Schokoteig. So was Feines.