Cashew-Kakao-Dattel-Kugeln - Rezept. Gestern musste ich viel nachdenken, immer wieder blitzten Bilder auf - von der Dok1-Sendung zum Thema Tiertransporte, die am Mittwoch Abend ausgestrahlt wurde und sehr empfehlenswert ist. Seht sie euch an, sie ist noch einige Tage lang in der tvthek des ORF verfügbar. Die ersten Minuten sind kaum zu ertragen, zeigen sie doch die Wirklichkeit in all ihrer Brutalität und Härte. In aller Klarheit verdeutlichen sie das System, das so krank ist und kalt und so voller Leid und Qualen, Angst und Hoffnungslosigkeit. Doch dann wird versucht, alle Seiten zu beleuchten, jeden sprechen zu lassen, der etwas sagen will. Meine Gedanken dazu lasse ich euch ein andermal da.
Mühlviertler Dirndln - Rezept. Der Tag war lang und ich freue mich auf eine heiße Dusche. Der Zeitpunkt scheint günstig, die Kinder spielen im Haus verteilt, alles ist ruhig. Ich gehe ins Bad, schließe die Tür. Binde mir die Haare hoch, schlüpfe aus der Kleidung. Warmes Wasser prasselt wohlig auf mein Gesicht.
Das
ist der beste Kuchen der Weeeeelt!,
triumphierte der kleine Mann, als er vom Geburtstagsgugelhupf gekostet hatte.
Er breitete seine Arme aus und drückte sein Kuscheltier an sich. So ein schönes
Fest… Doch halt, ich spule kurz für euch zurück. Nicht der kleine Mann hatte
Geburtstag – sondern sein bester Freund: ein Kuschelesel mit Namen Ese.
Das mit dem Palmöl, das ist so ein verzwicktes, verflixtes Ding.
Es ist mir klar, dass eine rein emotionale Diskussion wie in den meisten Fällen
auch hier wenig hilft, aber ich kann mir nicht helfen: Palmöl löst hartnäckigen
Widerstand in mir aus. Gerodete Regenwälder, verlorene Biodiversität, immer
weniger Lebensraum für Tiere und indigene Völker und fragwürdige
Arbeitsbedingungen in den Anbaugebieten – das sind die Probleme, die ich mit
Palmöl habe.
Es gibt da eine Schublade in mir drin, da kommen Lieblingswörter
hinein. Wörter, die meine Seele umschmeicheln, die mich zum Lachen bringen, die
Erinnerungen wecken. Wörter wie:
Die einen lieben sie, die anderen hassen sie:
Chiasamen. Ich gestehe, ich gehöre zu ersteren, seit mir mein Papa, der
Ausprobierer, ein größeres Säckchen davon zu meiner Verwendung in die Hand
gedrückt hat. Beim Brotbacken sind sie eine Klasse für sich, das hat Micha
schon mehrfach bewiesen (schau hier oder hier). Aber ja, da staunt ihr, ich mag auch Chiapudding, der
euch allen bestimmt schon bei den Ohren rausquillt, sehr, sehr gerne. Mir
gefällt sogar das Mundgefühl! Lediglich bei der Aussprache behauptet mein
inneres Ich steif und fest, man müsse da Kia
sagen, obwohl es doch eigentlich Tschia
hieße – es will und will mir einfach nicht korrekt über die Lippen kommen.
Schau mal, Mama, sagt der kleine Mann, da ist ein Maulwurf drin! Er gräbt mit
dem Löffel in seinem Schokoladeneis. Tatsächlich, ein Loch. Ein Loch in der
Erde! Er sieht mich mit kreisrunden Augen an und dieser Mischung aus
Verblüffung, Freude und dem klitzekleinen Funken der Erkenntnis, dass diese
Geschichte vielleicht doch nur eine Geschichte sein könnte, die mein Herz noch
mehr wärmt als sein unwiderstehliches rrrrollendes R.
Ich liebe
meinen Körper. Nicht, weil er so schön ist. Sondern weil er funktioniert.
Dem
füge ich hinzu: Und weil aus ihm drei gesunde und wunderbare Kinder
hervorgegangen sind. Da macht es mich dann richtig, richtig traurig, wenn sich
eine Frau, die an ihre Grenzen und darüber hinaus gegangen ist, die für kurze
Zeit Himmel und Hölle zugleich durchwandert und erfahren, die ihr Innerstes
nach außen gekehrt und ein Kind zur Welt gebracht hat, nur wenige Wochen nach
der Entbindung respekt- und empathielose Kommentare gefallen lassen muss wie: Na, bist du schon wieder schwanger?
Jetzt aber hurtig, bevor
die Orangensaison wieder vorbei und der Frühling hier endgültig angekommen ist:
Die Fortsetzung der Jahreszeitenreihe in Sachen Galette (erster Teil: Herbst –
hier entlang), Hand in Hand mit einigen paradewinterlichen Impressionen unseres
Jänner-Kurzurlaubs in Ramsau am Dachstein.
Erst ein mickriges Weihnachtskeks-Rezept in
diesem Advent? Und das bei einer Mutter, die jedes Jahr zwischen 20 und 30
Sorten bäckt (siehe oben)? Stimmt, das geht gar nicht. In aller Eile seien daher
so kurz vor dem Heiligen Abend noch drei meiner Weihnachtslieblinge verraten -
Kekse, die seit meiner Kindheit alljährlich gebacken werden und die ich
tatsächlich über alle Maßen liebe – und esse.
Erinnert ihr euch an die
grandiose vegane Sachertorte? Ja, ihr erinnert euch? Die Torte war so köstlich,
so umwerfend, dass Profiköche, Akademiker unterschiedlichster Grade, selbst
geistliche Würdenträger vor ihr nieder knieten. Na ok, ich übertreibe. Was aber
auf jeden Fall der Wahrheit entspricht: Sie war einfach unglaublich gut. So
gut, dass mir die Kombination aus Vegan und Schokolade wenn schon nicht als
unfehlbar, so zumindest als unschlagbar gilt. Das Buch Vegan Chocolate von Fran Costigan, aus dem das Rezept zur veganen
Sachertorte stammt, hatte mich schon beim ersten Durchblättern. Ob es auch bei Vegan Chocoholic von Philip Hochuli so
war?
Eine Mutter, die es schafft, ihren Kindern die Welt
so zu erklären, dass sie dadurch ein kleines bisschen besser wird.
Vor einiger Zeit erzählte
mir meine Schwester von ihrem letzten Besuch im Zoo. Ihre drei Buben waren
besonders von einer interaktiven Ausstellung beeindruckt, in der es unter
anderem um den prächtigen Sumatra-Tiger ging, der im indonesischen Regenwald
beheimatet ist und von dem es Schätzungen zufolge nur noch etwa 400 Exemplare
gibt. Der Sumatra-Tiger und viele andere bedrohte Tierarten wie der Orang-Utan
und das Java-Nashorn verlieren ihre Lebensräume an Palmölplantagen. Palmöl ist
billig in der Produktion und deshalb das meist verwendete Pflanzenöl weltweit.
Und täglich werden rund 20 Quadratkilometer indonesischer Regenwald dafür
gerodet.
Ein neuer Esstrend
bahnt sich an. Nein, eigentlich ist er schon da. Seine Markenzeichen: Eine omnivore,
vorwiegend aber vegetarische Küche mit Anleihen bei Vegan, Paleo und Roh. Alles
ist – mit viel Liebe! – hausgemacht, auf den Teller kommen nur vollwertige
Zutaten, die so naturbelassen wie möglich sind. Die Gerichte sind oft frei von
raffiniertem Zucker, Weizen und Milchprodukten, dafür voll gepackt mit
Superfoods, Zuckeralternativen (Datteln!), Pseudocerealien (Quinoa! Buchweizen!
Amaranth!), Nüssen (am besten aktiviert,
also über Nacht eingeweicht), Samen und Sprossen. Unentbehrliche Küchengeräte:
Ein Hochleistungsmixer für Smoothies aller Art, ein Spiralschneider für
Gemüsenudeln aller Art. Getrunken wird infused
water, vornehmlich.
Die Sachertorte ist die beliebteste Mehlspeise
Österreichs, las ich vor
geraumer Zeit in einer Pressemitteilung. Köstlich ist sie ja, dunkel und
schokoladig mit einem fruchtigen Kern, etwas trocken vielleicht und auf jeden
Fall braucht es einen Haufen Schlagobers dazu, nicht als bloße Dekoration am
Teller, sondern ganz im Gegenteil, als elementaren Bestandteil des
Sachertortenmenüs (eine Melange gehört wohl auch dazu).
Es ist ziemlich
genau ein Jahr her, da saß ich an einem kleinen Tisch meinem Mann gegenüber.
Wir waren im tian in Wien zu Gast,
einem kulinarischen Hotspot der Stadt und place
to be, wenn es um gehobene vegetarische Küche geht. Wir hatten einen fetten
Gutschein in der Tasche und waren wild entschlossen, ohne Restguthaben nach
Hause zu gehen. So wählten wir beide das Menü, er das Menü zu seiner Rechten, ich das Menü zu
meiner Linken, lehnten uns entspannt zurück und warteten auf den ersten
Gang.
Jaja, das war mein
Credo. Für alle, die mir in welcher Weise auch immer mitzuteilen versuchten,
dass sie nicht kochen können. Falsch, habe ich dann immer mit leichter
Süffisanz in der Stimme gesagt: Wer lesen kann, der kann auch kochen.
Das Minimädel ist
vom Kindergarten heimgekommen und hat uns eine Zeichnung überreicht.
Schau mal, das bist du und das ist der Papa!, hat sie mir freudig erklärt. Ich hab die
Zeichnung betrachtet. Zwei Kugelmenschen mit Augen und Mund, Armen und Beinen. Und
Haaren!