Erstaunlich,
wie blind ich manchmal durch die Gegend (durch das Leben?) laufe. Aufgaben
scheinen schwierig zu knacken, dabei liegt der Schlüssel zum Glück oft so knapp
vor meinen eigenen Füßen, dass ich ihn gar nicht sehe, geschweige denn als
solchen erkenne. Manchmal geht es mir auch mit der Suche nach bestimmten
Wildpflanzen so. Ich überlege, wo sie wachsen könnten, fahre Umwege, werde ganz
unrund, wenn ich erfolglos bleibe. Irgendwann hake ich das Thema dann ab – und
entdecke plötzlich, dass das gesuchte Kraut in meinem eigenen Garten wächst.
Wie war das noch mal mit dem Loslassen? Mit den offenen Augen, mit denen man
durchs Leben laufen soll? Und überhaupt: Alles hat – und braucht! – seine Zeit.